Stadt und Landkreis Bamberg werden Gesundheitsregionplus

Staatsministerin Melanie Huml übergibt Förderbescheid

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml stärkt regionale Aktivitäten zum Wohl der Gesundheit der Bevölkerung. Landkreise und kreisfreie Städte, die kommunale Netzwerke „Gesundheitsregionen plus“ bilden, werden durch das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bis Ende 2019 mit bis zu jeweils 250.000 Euro unterstützt. Stadt und Landkreis Bamberg bilden dabei zusammen eine der ersten geförderten Gesundheitsregionenplus.

Landrat Johann Kalb hat stellvertretend für die Region den entsprechenden Förderbescheid von Staatsministerin Melanie Huml entgegengenommen. „Manche Gemeinden im Landkreis Bamberg haben schon heute Schwierigkeiten, wenn ein Hausarzt seine Praxis altersbedingt schließen muss. Die Probleme, jederzeit und überall eine medizinische ‚Rund-Um-Versorgung‘ sicherzustellen, werden sich in naher Zukunft noch verschärfen. Viele Gründe dafür sind nicht beeinflussbar, wie zum Beispiel der demographische Wandel oder Veränderungen im ärztlichen Berufsbild,“ so Landrat Johann Kalb.

„Ich freue mich daher ganz besonders darüber, dass unsere gemeinsame Bewerbung mit der Stadt Bamberg zur ,Gesundheitsregionplus' erfolgreich war. Wir kommen damit unserem Ziel, die gesundheitliche Lebensqualität in der Region zu verbessern, einen bedeutenden Schritt näher.“ In seiner Rede bedankte sich Kalb nicht nur bei Staatsministerin Huml, sondern auch ausdrücklich bei allen Akteuren in der Region, die maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben.

Die „Gesundheitsregionenplus“ bündeln bereits bestehende Ressourcen und setzen sich vorrangig mit den Themen Gesundheitsförderung und Prävention sowie Gesundheitsversorgung auseinander. Ziel ist es dabei, nicht „praxisfern“ über statistische Zahlen zu diskutieren, sondern ganz konkret praktische Lösungen u. a. zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in der Region zu erarbeiten.

Staatsministerin Melanie Huml betonte: „Ich will eine bestmögliche medizinische Versorgung in ganz Bayern – ohne lange Anfahrtswege! Am besten ist es, wenn die Menschen erst gar nicht krank werden. Daher sind Gesundheitsförderung und Prävention ebenso wichtig.“ Dazu seien passgenaue Lösungen notwendig, die Rücksicht auf die regionalen Besonderheiten nehmen.

Huml fügte hinzu: „Deshalb wollen wir alle Beteiligten am Gesundheitswesen vor Ort stärker vernetzen und ihre Zusammenarbeit noch besser fördern. Mit den Projekten ,Gesunder Landkreis', ,Gesundheitsregionen' und ,Regionale Gesundheitskonferenzen' unterstützt der Freistaat bereits seit mehreren Jahren das Engagement einzelner Regionen für Prävention und Gesundheitsversorgung. Die Region Bamberg nimmt als einzige in ganz Bayern aktiv an allen drei Netzwerken teil. Sie ist damit geradezu prädestiniert, eine ,Gesundheitsregionplus' zu werden."

Die Aufgabenbereiche der "Gesundheitsregionplus Bamberg" werden zwei wesentliche Schwerpunkte umfassen:

  • Zum einen werden ein lokaler Versorgungsbedarf, eine Fehlversorgung oder Qualitätsdefizite in der Gesundheitsversorgung identifiziert. Anhand dessen werden gezielte, auf die regionalen Voraussetzungen zugeschnittene Maßnahmen entwickelt. Zudem werden durch Vernetzung der Gesundheitsdienstleister Synergieeffekte erschlossen, die Kooperation im Gesundheitsbereich intensiviert und die vorhandenen Angebote im Gesundheitswesen besser auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abstimmt.
  • Zum anderen wird ein besonderer Fokus auf den Bereich Prävention gelegt. Hier geht es neben der allgemeinen gesundheitlichen Aufklärung der Bevölkerung auch um Informationskampagnen zu aktuellen Themen. Zudem liegt ein Tätigkeitsschwerpunkt der „Gesundheitsregionplus“ in der Weiterführung von bereits etablierten und in der Organisation von neuen Präventionsprogrammen. Nicht zuletzt wird ein strukturiertes Angebot entwickelt, über das ehrenamtlich geführte Präventions-Projekte durch unbürokratische Hilfe bei Einzelmaßnahmen oder bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden können.

Neben diesen zwei Hauptarbeitsfeldern wird die „Gesundheitsregionplus“ noch einen dritten Bereich mit in die künftigen Aufgaben aufnehmen: Die regionale Gesundheitswirtschaft. Hier geht es aber nicht um klassische Wirtschaftsförderung, sondern vielmehr darum, eine Plattform für den Austausch zwischen Experten und regional ansässigen Firmen zu schaffen und das Interesse am Engagement für lokale Gesundheits-Projekte zu wecken.

Zuletzt fungiert die „Gesundheitsregionplus“ künftig als Kommunikationskanal zwischen dem Freistaat Bayern und den Städten, Märkten und Gemeinden in der Region Bamberg. So wirkt sie zum Beispiel als „Frühwarnsystem“ bei sich entwi-ckelnder Über-, Unter- oder Fehlversorgung.

Fotos (Quelle: Rudolf Mader)